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Datenquelle: Statistisches Bundesamt

Geographische Abdeckung: Deutschland

Diese Übersicht beinhaltet zusätzliche Informationen zu den oben dargestellten Indikatoren, wie eine kurze Definition des Indikators und eine Beschreibung des politisch festgelegten Zielwertes sowie die politische Intention für die Auswahl des Indikators.

Definition

Der Indikator stellt die Entwicklung der Bevölkerung pro Quadratkilometer Siedlungs- und Verkehrsfläche im Vergleich zum Basisjahr 2000 dar.

Intention

Der Indikator gibt Hinweise auf die Effizienz der Siedlungsflächennutzung. Er soll die Auswirkungen von flächensparenden Maßnahmen beim Neubau und bei der Innenentwicklung, wie der Reduzierung von Wohnungs- und Gewerbeleerstand sowie Nachverdichtungen und Erhöhung der Baudichte widerspiegeln.

Ziel

Keine Verringerung der Siedlungsdichte

Art des Ziels

Zielrichtungsvorgabe

Umsetzung in der Wetter­symbol­berechnung

Die Anzahl der Einwohnerinnen und Einwohner pro Quadratkilometer Siedlungs- und Verkehrsfläche soll steigen.

Da der Wert des Indikators 11.1.c im Jahr 2023 sowie im Durchschnitt der letzten sechs Jahre konstant geblieben ist, wird der Indikator für das Jahr 2023 mit “Leicht bewölkt” bewertet.

Bewertung

Wettersymbol Leicht bewölkt

Datenstand

10.03.2025

11.1.c Siedlungsdichte

Die Siedlungsdichte beschreibt das Verhältnis der Einwohnerzahl zur Siedlungs- und Verkehrsfläche (SuV). Sie unterscheidet sich damit von der Bevölkerungsdichte, die sich auf die gesamte Fläche des Bundesgebiets bezieht.

Zur Siedlungsfläche zählen neben Wohnbauflächen auch Flächen mit speziellen Funktionen wie Krankenhäuser, Schulen, Industrie- und Gewerbegebiete, Mischgebiete sowie Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen. Sowohl Veränderungen der Einwohnerzahl als auch die Ausdehnung der SuV beeinflussen die Siedlungsdichte.

Die Siedlungsdichte variiert deutlich zwischen „ländlichen“ und „nicht-ländlichen“ Gebieten. Die Einteilung basiert auf der Typisierung des Thünen-Instituts, das Kreise und kreisfreie Städte anhand von Kriterien wie Siedlungsdichte, dem Anteil land- und forstwirtschaftlich genutzter Flächen sowie der Erreichbarkeit größerer Zentren klassifiziert.

Da die Definition von „ländlich“ unter anderem die Siedlungsdichte selbst berücksichtigt, ist zu beachten, dass Unterschiede im Indikator zwischen ländlichen und nicht-ländlichen Gebieten teilweise durch die Klassifikation selbst bedingt sind. So kann ein Anstieg der Siedlungsdichte in einem ländlichen Gebiet dazu führen, dass dieses künftig als nicht-ländlich eingestuft wird.

Zwischen 2000 und 2011 ging die Siedlungsdichte in beiden Gebietstypen zurück – in ländlichen Gebieten um 12 %, in nicht-ländlichen um 5 %. Seit 2011 liegt der Wert des Indikators für Deutschland insgesamt relativ konstant bei etwa 1 670 Einwohnerinnen und Einwohnern pro Quadratkilometer SuV, was etwa 90 % des Wertes von 2000 entspricht. In nicht-ländlichen Gebieten steigt die Siedlungsdichte seit 2011 wieder an und erreichte 2023 mit 3 384 Einwohnerinnen und Einwohnern pro Quadratkilometer SuV nahezu das Niveau von 2000.

Ein Vergleich der Entwicklungen von SuV und Bevölkerungszahlen zeigt unterschiedliche Trends der beiden Einflussfaktoren: Während die Siedlungs- und Verkehrsfläche seit dem Jahr 2000 kontinuierlich zunahm, gingen die Bevölkerungszahlen zwischen 2000 und 2011 zunächst zurück – was einen Rückgang der Siedlungsdichte zur Folge hatte. Seit 2011 steigen die Bevölkerungszahlen wieder, sodass der Indikator seither weitgehend konstant geblieben ist.

Der Anteil der SuV an der Gesamtfläche liegt in ländlichen Gebieten mit 12,3 % deutlich unter dem in nicht ländlichen Gebieten (36,8 % – jeweils für 2023). Der Flächenzuwachs der SuV betrifft beide Gebietsarten, fiel jedoch in ländlichen Gebieten mit 17,4 % (2023 gegenüber 2000) deutlich stärker aus als in nicht-ländlichen mit 9,3 %. Gleichzeitig verlief der Bevölkerungsanstieg seit 2011 in ländlichen Gebieten deutlich schwächer, wodurch die Siedlungsdichte dort leicht zurückging.

Nach der Definition des Thünen-Instituts lebten im Jahr 2023 rund 43 % der Bevölkerung in nicht-ländlichen und 57 % in ländlichen Gebieten. Gleichzeitig entfielen rund 80 % der Siedlungs- und Verkehrsfläche auf ländliche Gebiete.

Das politisch festgelegte Ziel sieht vor, die Anzahl der Einwohnerinnen und Einwohner pro Quadratkilometer SuV zu erhöhen. Aufgrund der stagnierenden Entwicklung in den letzten Jahren wird dieses Ziel jedoch nicht oder nur in geringem Maße erreicht.

Die Datengrundlage für diesen Indikator bilden die Bevölkerungsstatistik sowie die Flächenerhebung nach Art der tatsächlichen Nutzung (amtliche Flächenstatistik) des Statistischen Bundesamtes. Die Länder harmonisieren ihre Liegenschaftskataster, wodurch es in den letzten Jahren zu Neuzuordnungen von Flächen gekommen ist – auch ohne tatsächliche Nutzungsänderungen. Im Jahr 2016 erfolgte eine Umstellung auf einen neuen Nutzungsartenkatalog, was Auswirkungen auf die amtliche Flächenstatistik hatte und die Vergleichbarkeit mit den Vorjahren erschwert. Um dennoch aussagekräftige Zeitvergleiche zu ermöglichen, wurden die Daten auf Basis des Zensus 2011 und der Flächenerhebung 2016 rückgerechnet.

Der Indikator weist inhaltliche Querbezüge zum Indikator 11.1.a „Anstieg der Siedlungs- und Verkehrsfläche“ auf.