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Diese Übersicht beinhaltet zusätzliche Informationen zu den oben dargestellten Indikatoren, wie eine kurze Definition des Indikators und eine Beschreibung des politisch festgelegten Zielwertes sowie die politische Intention für die Auswahl des Indikators.

Definition

Die Indikatoren stellen die Anzahl der Menschen dar, die im jeweiligen Berichtsjahr direkt durch deutsche Unterstützung Neuzugang oder verbesserten Zugang zu Trinkwasser- (Indikator 6.2.a) und/oder Sanitärversorgung (Indikator 6.2.b) erhalten haben.

Ziel und Intention

Eine unzureichende Versorgung mit Trinkwasser und sanitären Einrichtungen hat weitreichende Auswirkungen auf die Ernährung und die Gesundheit des Menschen. Das Ziel der Bundesregierung ist daher, dass bis zum Jahr 2030 jährlich zehn Millionen Menschen weltweit mit deutscher Unterstützung Zugang zu Trinkwasser- und Sanitärversorgung erhalten. Dieses Ziel wurde ab dem Berichtsjahr 2019 weiter ausdifferenziert: so sollen bis 2030 jährlich sechs Millionen Menschen weltweit mit deutscher Unterstützung direkten Zugang zur Trinkwasserversorgung bzw. vier Millionen Menschen weltweit mit deutscher Unterstützung direkten Zugang zur Sanitärversorgung erhalten.

Datenstand

Der Indikatorenbericht 2022 hat den Datenstand 31.10.2022. Die Daten auf dieser Plattform werden regelmäßig aktualisiert, sodass online aktuellere Daten verfügbar sein können als im Indikatorenbericht 2022 veröffentlicht.

Letztes Datenupdate

2023-07-27

Text aus dem Indikatorenbericht 2022 

Die Indikatoren basieren auf Angaben der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und erfassen nur die durch Förderung von ihr erreichten Menschen. Maßnahmen weiterer Akteure (zum Beispiel Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Bundesländer, private Akteure) werden nicht berücksichtigt. Die Indikatoren stützen sich ausschließlich auf Plangrößen für neue Finanzierungszusagen für Projekte im Bereich Trinkwasser- und Sanitärversorgung zum Zeitpunkt der Vorlage des Programmvorschlags an das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Die KfW schätzt die Anzahl an Personen, die zukünftig, das heißt nach Fertigstellung der Bauvorhaben, einen neuen oder verbesserten Zugang zu Trinkwasser- und Sanitärversorgung erhalten haben werden oder von den bereitgestellten Kapazitäten profitieren können. Ob die Menschen tatsächlich erreicht werden, ist erst nach Inbetriebnahme der Infrastrukturen konkret abschätzbar, was hier nicht abgebildet wird. Da eine Person sowohl einen neuen oder verbesserten Zugang zur Trinkwasser- als auch zur Sanitärversorgung erhalten kann, sind Doppelzählungen zwischen beiden Indikatoren und im Zeitablauf möglich. Die von der KfW zugesagten Mittel sind Zuschüsse und Darlehen – finanziert aus dem Bundeshaushalt – sowie am Kapitalmarkt aufgenommene Mittel. Empfänger sind in der Regel Entwicklungs- und Schwellenländer, sodass dieser Indikator in Beziehung zum Indikator 17.1 „Anteil öffentlicher Entwicklungsausgaben am Bruttonationaleinkommen“ steht.

In 2019 wurde die Erhebungsmethodik überarbeitet. Während zuvor direkt (zum Beispiel mittels eines Hausanschlusses) als auch indirekt erreichte Menschen (zum Beispiel die gesamte Bevölkerung eines Landes, das durch ein Sektorreformprogramm unterstützt wird) gezählt wurden, werden seitdem nur direkt erreichte Personen erfasst. So wurden in 2017 19,1 Millionen Menschen (der insgesamt 28,6 Millionen erreichten Menschen) direkt erreicht; in 2018 waren es 15,2 Millionen Menschen (der insgesamt 60,3 Millionen erreichten Menschen). Eine weitere Veränderung liegt in der anteiligen Berücksichtigung der erreichten Menschen entsprechend dem deutschen Finanzierungsanteil von Maßnahmen. So werden Beiträge von anderen Gebern oder Eigenanstrengungen des Empfängerlandes nicht berücksichtigt. Auch werden zum Beispiel keine Energieeffizienzmaßnahmen, Verbesserungen von Betriebsabläufen oder Erneuerungen von Pumpstationen gezählt, da diese nicht unmittelbar zu einer Verbesserung der Versorgung der Zielgruppe führen.

In den vergangenen Jahren waren die Plangrößen der Menschen, die mithilfe deutscher Unterstützung Zugang zu Trinkwasser- und Sanitärversorgung erlangen sollten, stets oberhalb des gesetzten Ziels von zehn Millionen Menschen. Nach der überarbeiteten Methodik liegt die Plangröße der erreichten Personen für das Jahr 2020 mit Neu- oder verbessertem Zugang zu Trinkwasserversorgung bei 10,9 Millionen Menschen bzw. 1,8 Millionen Menschen für Abwasser- und Sanitärversorgung. Das Ziel des Indikators 6.2.a wurde für das Jahr 2020 folglich erreicht, während der Zielwert zum Indikator 6.2.b deutlich unterschritten wurde. Im Vorjahr waren es hingegen noch über vier Millionen erreichte Menschen im Bereich Sanitärversorgung.

Die Zusagen durch die KfW im Bereich Wasser- und Sanitärversorgung sowie Abwassermanagement haben sich von 2012 bis 2018 um 26,0 % auf über eine Milliarde Euro erhöht. Diese sind jedoch 2019 und 2020 auf zuletzt 677,1 Millionen Euro zurückgegangen. Im Gegensatz zu den Zusagen verringerten sich die Auszahlungen, die durch die KfW erfolgten, seit 2015 kontinuierlich auf 432,1 Millionen Euro für das Jahr 2020. Ein Grund hierfür liegt im zeitlichen Verzug zwischen Zusagen und Auszahlungen.

In dieser Übersichtstabelle sind die Bewertungen des Indikators nach Stand der vorhergehenden Jahre dargestellt. Daran lässt sich ablesen, ob das Wettersymbol für einen Indikator in den vergangenen Jahren stabil oder eher volatil war. (Bewertungen aus dem Indikatorenbericht 2022 )

Indikator

6.2.a Anzahl der Menschen, die einen neuen oder hochwertigeren Zugang zur Trinkwasserversorgung durch deutsche Unterstützung erhalten

Ziel

6 Millionen Menschen pro Jahr bis 2030

Bewertung

Keine Bewer­tung möglich

Indikator

6.2.b Anzahl der Menschen, die einen neuen oder verbesserten Anschluss zur Sanitärversorgung durch deutsche Unterstützung erhalten

Ziel

4 Millionen Menschen pro Jahr bis 2030

Bewertung

Keine Bewer­tung möglich