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Datenquelle: Statistisches Bundesamt

Geographische Abdeckung: Deutschland

Diese Übersicht beinhaltet zusätzliche Informationen zu den oben dargestellten Indikatoren, wie eine kurze Definition des Indikators und eine Beschreibung des politisch festgelegten Zielwertes sowie die politische Intention für die Auswahl des Indikators.

Definition

Der Indikator stellt die ökologisch bewirtschaftete Fläche landwirtschaftlicher Betriebe, die dem Kontrollverfahren der EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau unterliegen (Verordnung [EG] Nr. 848/2018 und Durchführungsvorschriften), als Anteil an der gesamten landwirtschaftlich bewirtschafteten Fläche in Deutschland (in Prozent) dar. Hierbei sind sowohl die voll auf ökologische Bewirtschaftung umgestellten als auch die noch in der Umstellung befindlichen Flächen einbezogen.

Intention

Dem Indikator liegt die Annahme zugrunde, dass durch ökologischen Landbau die natürlichen Ressourcen in besonderem Maße erhalten und geschont werden. Er hat vielfältige positive Auswirkungen auf Natur, Klima und Umwelt und dient der Erzeugung qualitativ hochwertiger Lebensmittel.

Ziel

Erhöhung des Anteils des ökologischen Landbaus an der landwirtschaftlich genutzten Fläche auf 30 Prozent bis 2030

Art des Ziels

Ziel mit konkretem Zielwert

Umsetzung in der Wetter­symbol­berechnung

Der Anteil der ökologisch bewirtschafteten landwirtschaftlichen Fläche soll bis 2030 auf mindestens 30 Prozent gesteigert werden.

Ausgehend von der Zielformulierung weist der Indikator 2.1.b eine kontinuierliche Entwicklung in die gewünschte Richtung auf. Bei Fortsetzung dieser Entwicklung würde das politisch festgelegte Ziel dennoch weit verfehlt werden, sodass der Indikator 2.1.b für das Jahr 2023 mit “Wolke” bewertet wird.

Bewertung

Wettersymbol Wolke

Datenstand

15.01.2025

2.1.b Ökologischer Landbau

Daten zur ökologischen Bewirtschaftung stellen sowohl die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Auftrag des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) als auch das Statistische Bundesamt bereit.

Zur Ermittlung der ökologisch bewirtschafteten Fläche nutzt das Statistische Bundesamt verschiedene Erhebungen. In Jahren mit einer Strukturerhebung (Landwirtschaftszählung, Agrarstrukturerhebung) werden die Angaben zu den ökologischen Flächen primärstatistisch erfasst. In den Zwischenjahren kommt ein Schätzverfahren zum Einsatz. Künftig sollen die Daten zur ökologisch bewirtschafteten Fläche im Rahmen der Erhebung zur Bodennutzung landwirtschaftlicher Betriebe – dem Nachfolgeinstrument der Bodennutzungshaupterhebung – sekundärstatistisch erhoben werden.

Die Bezugsgröße für die Berechnung des Anteils ökologisch bewirtschafteter Flächen ist die landwirtschaftlich genutzte Fläche, die jährlich vom Statistischen Bundesamt erfasst wird. Sie umfasst alle landwirtschaftlich oder gartenbaulich genutzten Flächen. Gebäude- und Hofflächen der landwirtschaftlichen Betriebe sind in dieser Bezugsgröße nicht enthalten.

Die Daten der BLE enthalten Angaben zur ökologisch bewirtschafteten Fläche, die von den Öko-Kontrollbehörden der Länder jährlich gemeldet werden. Stichtag ist jeweils der 31.12. Alle Meldungen eines laufenden Jahres werden bis zu diesem Stichtag kumuliert. In den Daten der BLE zeigen sich tendenziell etwas höhere Werte. Dies liegt unter anderem daran, dass Flächen ohne Abschneidegrenze auf die gesamten Flächen mit Abschneidegrenze bezogen werden und unterschiedliche Berichtszeiträume zugrunde liegen. Das bedeutet, dass im Zähler auch sehr kleine Flächen berücksichtigt werden, während im Nenner nur Flächen ab einer bestimmten Mindestgröße einfließen.

Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes stieg der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche an der landwirtschaftlichen Nutzfläche zwischen 1999 und 2023 von 2,9 % auf 11,2 %. Im Jahr 2023 entspricht dies einer Fläche von 1,85 Millionen Hektar. Die Daten der BLE weisen einen etwas höheren Anteil der Ökolandbaufläche an der landwirtschaftlichen Nutzfläche aus. Für 2023 lag dieser bei 11,4 % beziehungsweise 1,89 Millionen Hektar.

Basierend auf den Zahlen des Statistischen Bundesamtes würde der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche bei Fortschreibung des Trends der vergangenen sechs Berichtsjahre im Jahr 2030 bei 16,7 % liegen. Das politisch festgelegte Ziel, bis dahin 30 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche ökologisch zu bewirtschaften, würde damit ebenso verfehlt wie das frühere Ziel der Bundesregierung von 20 %.

Die Ökolandbaufläche in Deutschland wurde im Jahr 2023 wie folgt genutzt: 51,5 % entfielen auf Dauergrünland, 47,0 % auf Ackerland und 1,5 % auf sonstige Flächen. Demgegenüber lag der Schwerpunkt in der Landwirtschaft insgesamt bei den Ackerflächen mit einem Anteil von 70,4 %. Der Anteil des Dauergrünlands betrug 28,4 %, während sonstige Flächen 1,2 % der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche ausmachten.

Nach Ergebnissen der Agrarstrukturerhebung 2023 ist der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche an der landwirtschaftlichen Nutzfläche unter allen Flächenländern im Saarland mit 19,4 % am höchsten, gefolgt von Brandenburg mit 17,6 % und Hessen mit 15,4 %. Die Umstellung auf Ökolandbau wird von den einzelnen Bundesländern in unterschiedlichem Umfang gefördert.

In den Staaten der EU-27 wurde nach Angaben des statistischen Amts der Europäischen Union (Eurostat) im Jahr 2020 eine Fläche von insgesamt 14,7 Millionen Hektar ökologisch bewirtschaftet. Dies entsprach einem Anteil von 9,1 % an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche. Die höchsten Anteile der Ökolandbaufläche innerhalb der EU-Länder wurden im Jahr 2022 für Estland mit 23,4 % verzeichnet, gefolgt von Schweden mit 19,9 %, Portugal mit 19,3 %, Italien mit 18,1 %, Griechenland mit 17,2 % und der Tschechischen Republik mit 16,0 %.