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Datenquelle: Deutsche Bundesbank

Geographische Abdeckung: Deutschland

Anmerkung: 2021 bis 2024 vorläufige Daten.

Diese Übersicht beinhaltet zusätzliche Informationen zu den oben dargestellten Indikatoren, wie eine kurze Definition des Indikators und eine Beschreibung des politisch festgelegten Zielwertes sowie die politische Intention für die Auswahl des Indikators.

Definition

Der Indikator stellt den konsolidierten Bruttoschuldenstand des Staates (gemäß den Vorgaben des Maastricht-Vertrages) in Relation zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) in jeweiligen Preisen (in Prozent) dar. Der Indikator dient als Maßzahl der Staatsverschuldung.

Intention

Im Stabilitäts- und Wachstumspakt der Europäischen Union (EU) ist der Referenzwert für die maximale Schuldenstandsquote auf 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) festgelegt.

Ziel

Schuldenstandsquote maximal 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP); Beibehaltung bis 2030

Art des Ziels

Gleichbleibende Zielvorgabe in jedem Jahr

Umsetzung in der Wetter­symbol­berechnung

Die Schuldenstandsquote soll jedes Jahr höchstens 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts betragen.

Ausgehend von der Zielformulierung lag der Indikator 8.2.c im Jahr 2024 über dem politisch festgelegten Zielwert und auch die Entwicklung zwischen den Jahren 2019 und 2024 zeigte im Durchschnitt in Richtung Steigerung, sodass der Indikator 8.2.c für das Jahr 2024 mit “Gewitter” bewertet wird.

Bewertung

Wettersymbol Blitz

Datenstand

31.03.2025

8.2.c Schuldenstand

Für Deutschland werden die Staatsschulden von der Deutschen Bundesbank gemäß den Vorgaben des Maastricht-Vertrages zweimal jährlich auf Grundlage der Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ermittelt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in jeweiligen Preisen wird im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) vom Statistischen Bundesamt berechnet.

Die Schuldenstandsquote wird sowohl durch die Lage der öffentlichen Haushalte als auch durch die wirtschaftliche Entwicklung beeinflusst. Bei gleichbleibender Staatsverschuldung sinkt die Schuldenstandsquote daher umso schneller, je stärker das BIP wächst. Umgekehrt kann die Schuldenstandsquote auch steigen, selbst wenn die absoluten Schulden zurückgehen, sofern das BIP im gleichen Zeitraum einen stärkeren Rückgang aufweist. Unberücksichtigt bleibt dabei die implizite Staatsverschuldung – also die zukünftig zugesicherten, aber noch nicht erbrachten Zahlungsverpflichtungen des Staates.

Die Schuldenstandsquote in Deutschland lag zwischen 2003 und 2018 über dem für die Europäischen Union (EU) vorgegebenen Referenzwert. Nachdem sie infolge der Konsolidierung der öffentlichen Haushalte von 67,1 % im Jahr 2005 auf 63,7 % im Jahr 2007 gesunken ist, stieg sie bis 2010 auf ihren Höchststand von 81,0 %. Dieser Anstieg ist vor dem Hintergrund der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise zu sehen. Seit 2012 nahm die Schuldenstandsquote kontinuierlich ab und unterschritt im Jahr 2019 mit 58,7 % erstmals wieder den Maastricht-Referenzwert von 60 %. Infolge der Corona-Pandemie stieg sie erneut deutlich an und erreichte im Jahr 2021 einen Wert von 68,1 %. Im aktuellen Berichtsjahr 2024 lag die Schuldenstandsquote nach vorläufigen Berechnungen bei 62,5 %.

Im europäischen Vergleich unterschritten im Jahr 2024 fünfzehn EU-Mitgliedstaaten den Referenzwert von 60 %. Der EU-Durchschnitt der Schuldenstandsquote lag 2024 bei 81,0 %. Die höchsten Quoten verzeichneten Griechenland mit 153,6 % und Italien mit 135,3 %, während Estland mit 23,6 % die niedrigste Schuldenstandsquote aufwies.

Während die konsolidierten Schulden des Gesamtstaates seit 1991 kontinuierlich anstiegen, gingen sie erstmals im Jahr 2013 zurück und sanken ab 2015 fortlaufend. Im Jahr 2019 beliefen sich die konsolidierten Schulden des öffentlichen Gesamthaushaltes auf 2 076 Milliarden Euro. Bis 2024 stiegen sie infolge der Corona-Pandemie und des Angriffskrieges gegen die Ukraine auf 2 689 Milliarden Euro an und erreichten damit den höchsten Stand seit 1991. Rechnerisch entfielen im Jahr 2024 rund 31 740 Euro Schulden auf jede Einwohnerin bzw. jeden Einwohner; 1991 lag dieser Wert noch bei 7 765 Euro.

Die nicht-konsolidierten Schulden beliefen sich im Jahr 2024 auf 2 728 Milliarden Euro. Davon entfielen 69,4 % auf den Bund, 23,4 % auf die Länder, 7,1 % auf die Gemeinden und 0,1 % auf die Sozialversicherung.

Den Schulden des Staates stehen auf der Aktivseite der Vermögensbilanz die Vermögensgüter (Sach- und Geldvermögen) gegenüber. Nach der Vermögensrechnung des Statistischen Bundesamtes hatten die Sachanlagen im Jahr 2023 einen Vermögenswert (nach Abschreibungen) von 2 022 Milliarden Euro. Die größte Vermögensposition des Staates stellten die Bauten – wie Straßen, Schulen und öffentliche Gebäude – mit 1 709 Milliarden Euro dar. Das Geldvermögen belief sich im Jahr 2023 auf 1 546 Milliarden Euro. Innerhalb dieser Position bildeten die Wertpapiere mit einem Anteil von 53,6 % den größten Vermögenswert.